Der Lift
Verschiedene Gesichtspunkte meiner Arbeiten der letzten Jahre tragen dazu bei, das Projekt zum Liftschacht der SIG zu durchleuchten.
Ich meine die Situation der Bewegung.
Der Künstler als Reisender, normalerweise horizontal unterwegs,
an vorbeiflitzende Landschaftsfetzen gewöhnt. In der Nacht sind das farbige Lichtschnüre, welche durch das Fahren bei Dunkelheit in die Länge gezogen werden. Diese Farben sind kräftig, signalisierend, aufweckend. Hier im Lift ist aber die Bewegung vertikal, von unten nach oben oder umgekehrt. Eine Landschaft vertikal darzustellen auf einer Höhe von 21 Metern erschien mir fast unmöglich. Es sei denn ich male sie stufenweise, per Stockwerk. Die Erfahrung am Berg bei Singen brachte die Lösung. Dort fuhr die Bahn sehr nahe vorbei. Der Reisende war ebenfalls mit einem Transportmittel unterwegs, sah die Farbtafeln, vielleicht präzise oder im Vorbeirasen verwischt.
Zur vertikalen Fortbewegung kennen wir Treppen, Leitern oder Raketen.
Eine Leiter hat Sprossen, aber es gibt auch Tonleitern, Hilfsleitern, Farbleitern, bis hin zur Jakobsleiter, welche uns in eine andere Welt führen könnte. Dann zur Landschaft; diese war ja vor der Tür. Der Idealfall, der fahrende Lift führt den Benutzer an der hereingeholten Landschaft vorbei.
Bericht zum Wettbewerb.
Das „Laufehuus“ befindet sich oberhalb des Rheinfalls.
Laufen heisst Wasserfall, Stromschnelle.
Die Idee zur Darstellung des Rheinfalls leitet sich aus diesen Umständen ab.
Der Lift selber beinhaltet in seiner Funktion das Fahren und das Stehenbleiben auf den Etagen.
Zum Fahren gehört die Farbleiter als Bild für das Hinauf und Hinunterfahren.
Beim Anhalten und Warten befindet sich der Benutzer vis à vis eines Etagenbildes, welches als Stockwerkzeichen wahrgenommen wird.
Die Stockwerkbilder zeigen von unten nach oben das Rheinfallbecken, den Fall beim Schloss Laufen, das Känzeli, die beiden Felsen von oben, einen Feierabendhimmel und zuoberst eine imposante Wolke am abschliessenden Himmel…