Von der Zerbrechlichkeit
la mer by Postkartenhalter
Zuerst als Vorbereitung für die grossformatigen Hinterglasmalereien vorgesehen, brachten diese Kleinformate mehrere inhaltliche Gesichtspunkte der Landschaftsmalerei zutage.
Der reisende Maler macht seine Postkarten selber, etwa im Sinne eines Merians mit seinen Städteansichten oder der vielen Künstler, welche nach Italien reisten und die Reiseetappen im Bild festhielten: Z.B. W.Turner und viele andere.
Bei Tisserand kommt hier auch eine gewissen Beharrlichkeit, Obsession zum Sujet ins Spiel. Er kehrt immer wieder ans Meer zurück; folglich sammeln sich die Hinterglasbildchen zu einem Haufen an, immer in der Hoffnung , hinter jeder vollendeten Arbeit noch etwas neues zu entdecken. So nimmt er Bezug auf das direkt Gesehene, nämlich der realistischen Darstellung des Meeres oder zur Geschichte der Malerei, vor allem der impressionistischen. Die Präsentation schlussendlich in den Postkartenhaltern , wo die verschiedenen Bildchen aufeinanderwirken, gibt somit auch Einblick in die konzeptuelle Haltung des Malers.
Aufgeladen wird diese Geschichte noch durch die Zerbrechlichkeit des Gemalten, der Zerbrechlichkeit des Sujets, der Natur, der Zerbrechlichkeit der Erinnerung und der Unmöglichkeit, eine solche Postkarte aus Glas je verschicken zu können.